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Logopädie für Kinder
und Jugendliche

Im Laufe ihrer Entwicklung lernen Kinder Stück für Stück die Sprache und das Sprechen – dabei kann es in verschiedenen Bereichen der Sprachentwicklung zu Auffälligkeiten oder Problemen kommen.
Wir unterstützen Sie und Ihr Kind mit einer individuellen logopädischen Therapie und professioneller Beratung. Informieren Sie sich hier über die unterschiedlichen Störungsbilder, die von der Geburt an bis zum Erwachsenenalter auftreten können.

Eine Störung der zentralen auditiven Verarbeitung beeinträchtigt das Unterscheiden, Wiedererkennen und Auswerten von Höreindrücken im Gehirn, obwohl das Ohr und das Gehör altersgerecht entwickelt sind. Symptome können sein: Unsicherheit im Richtungshören, Schwierigkeiten in der Unterscheidung ähnlich klingender Laute und Verstehen von Sprache bei lauter Umgebung. Wir bieten eine umfassende logopädische Diagnostik der Hörwahrnehmungsfähigkeiten an und unterstützen Kinder mit einer auditiven Verarbeitungsstörung beim Einstieg in den Lese- und Schreiberwerb oder beim Aufbau der Basisfähigkeiten für das Lesen und Schreiben.

Eine Aussprachstörung bei Kindern wird auch als Dyslalie bezeichnet und kann entweder phonetisch (Probleme bei der Lautbildung) oder phonologisch (Probleme bei der Lautverwendung) auftreten, oder beides. Häufig betroffene Laute sind „sch“, „s“, „r“, „k“, „kr“ und „tr“. Silben oder Wortteile können auch ausgelassen werden, wie z.B. „Bume“ statt „Blume“.

Manche Fehler in der Sprachentwicklung von Kindern sind normal, aber wenn ein Kind auffällige Symptome zeigt, sollten diese von einem Logopäden untersucht werden, um festzustellen, ob eine logopädische Therapie erforderlich ist. Zum Beispiel könnte ein Lispeln eine phonetische Störung darstellen, während eine Vertauschung von „k“ und „t“ eine phonologische Störung darstellt (z.B. „Täse“ statt „Käse“).

Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung haben oft Schwierigkeiten im sozialen Miteinander und in der Kommunikation, wie gestörte Interaktion, beeinträchtigte Sprache und stereotype Verhaltensweisen. Bei frühkindlichem Autismus können Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung auftreten, wie kein oder verzögertes Spracherwerb und stereotype Sprachmuster.

In der Logopädie arbeiten wir mit autistischen Kindern daran, ihre Sprache und Interaktion im Alltag zu verbessern. Wir nutzen dabei im Kompetenzzentrum Logopädie das Picture Exchange Communication System (PECS) und andere Konzepte zur Sprachanbahnung.

Eine kombinierte Entwicklungsverzögerung tritt auf, wenn sich mehrere Bereiche in der kindlichen Entwicklung wie Motorik, Sprache, sozial-emotionale oder kognitive Fähigkeiten verzögert entwickeln. Da jedes Kind individuell ist, kann sich die Ausprägung dieser Störung sehr unterscheiden. Wenn auch die Sprachentwicklung betroffen ist, kann eine logopädische Behandlung bei der Anbahnung von Sprache, korrekter Artikulation, Erweiterung des Wortschatzes oder korrekter Satzbildung helfen. Wir berücksichtigen dabei auch die anderen betroffenen Bereiche, um ein ganzheitliches Lernen zu ermöglichen.

Kindliche Hörstörungen können das Außen-, Mittel- oder Innenohr betreffen. Meist werden sie frühzeitig erkannt und mit Hörgeräten behandelt, um den Spracherwerb zu erleichtern. Die Logopädie kann je nach Schweregrad der Hörstörung bei der Artikulation, Hörwahrnehmung und -verarbeitung oder Sprachentwicklung unterstützen.

Kinder mit Behinderungen haben oft sprachliche Einschränkungen, die sich auch auf die Kommunikation auswirken können. Einige Kinder können überhaupt nicht sprechen oder haben Schwierigkeiten, verstanden zu werden, während andere in der Lage sind, sich sprachlich gut zu verständigen. In der Logopädie werden die spezifischen sprachlichen Probleme jedes Kindes untersucht und eine individualisierte Therapie geplant, die gegebenenfalls auch Unterstützung durch Gebärdensprache, Kommunikationstafeln oder Sprachcomputer beinhaltet. Die Therapieziele werden auf den Alltag des Kindes abgestimmt und gegebenenfalls mit den Eltern besprochen.

Eine rauhe und heisere kindliche Stimme, die teilweise verschwindet und wenig belastbar ist, kann auf eine Stimmstörung hinweisen. Die Stimme kann auch schwach und hauchig klingen, begleitet von häufigem Räuspern und Husten sowie Missempfindungen im Hals. Kindliche Stimmstörungen können organische oder funktionelle Ursachen haben, wobei letztere oft durch lautes Rufen, Schreien, hohe Sprechlautstärke und laute Umgebungsgeräusche verursacht werden. Logopädie kann den Kindern helfen, einen schonenderen Umgang mit ihrer Stimme zu erlernen, und das Umfeld kann unterstützend einbezogen werden.

Orofazialstörungen beeinträchtigen die Nahrungsaufnahme, -verarbeitung und -transport bei Neugeborenen, Säuglingen, Klein- und Schulkindern durch Störungen der Muskelkraft, -funktion und -bewegung im Mund- und Gesichtsbereich. Sensibilitätsprobleme und Schwierigkeiten beim Saugen, Kauen, Beißen und Schlucken können angeboren, vererbt oder erworben sein. Fütterstörungen oder wählerisches Essverhalten sind frühkindliche Regulations- oder Bindungsstörungen, die zu Nahrungsverweigerung und Gedeihstörungen führen. Eine Interaktion zwischen Eltern und Kind kann beeinträchtigt sein, und die Ess-Situationen sind oft belastend. Häufig haben Nahrungsaufnahme-Probleme Anteile beider Störungen. Wir helfen bei der altersgerechten Entwicklung der Mundmotorik und Sensibilität, erarbeiten eine geeignete Kost und unterstützen eine positive Ess-Interaktion zwischen Ihnen und Ihrem Kind.

Eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte kann Fehlbildungen in den genannten Bereichen verursachen, die oft operativ behandelt werden. Probleme bei der Nahrungsaufnahme, Lautbildung und Atmung können auftreten, einschließlich Schwierigkeiten beim Saugen, Essen und Trinken, sowie verwaschener Aussprache oder nasalem Stimmklang. Rhinophonie, ein nasaler Stimmklang, kann auch ohne Lippen-Kiefer-Gaumenspalte auftreten. Es gibt zwei Arten von Rhinophonie: Hyponasalität und Hypernasalität. Die Logopädie kann bei der Artikulationstherapie helfen und eine physiologische Sprechweise vermitteln.

Eine myofunktionelle Störung beschreibt eine Dysbalance der Gesichts- und Mundmuskulatur, die zu strukturellen Auffälligkeiten wie Zahnfehlstellungen, schmalem Gaumen und Problemen bei der Nahrungsaufnahme führen kann. Oftmals drückt die Zunge beim Schlucken gegen die Zähne, was durch logopädische Therapie korrigiert werden kann, um den Erfolg der kieferorthopädischen Behandlung zu erhalten.

Stottern ist eine Redeflussstörung, die durch Wiederholungen, Blockaden und Dehnungen von Lauten, Silben oder Worten gekennzeichnet ist. Eine neurologische Fehlsteuerung der Sprechmotorik unterbricht den natürlichen Sprechfluss. Bei Kindern kann es zu ähnlichen Denkpausen kommen, die einer logopädischen Beurteilung bedürfen.

Poltern ist eine Redeflussstörung, die durch überhastetes, ungleichmäßiges und schnelles Sprechen mit Laut- und Wortteilverschlucken gekennzeichnet ist. Betroffene bemerken oft keine Auffälligkeiten, aber Logopädie kann durch Wahrnehmungsschulung und Anpassung der Sprechweise helfen.

Beim selektiven Mutismus sprechen Kinder in bestimmten Situationen nicht, obwohl sie dazu fähig sind. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn das Kindergartenkind zuhause spricht, aber im Kindergarten schweigt. Anders als schüchterne Kinder entwickeln mutistische Kinder keine Strategien zur Anpassung an neue Situationen und bleiben in ihrem Schweigen. Begleitsymptome können soziale Ängstlichkeit, Schlafstörungen und Probleme beim Essen und Ausscheiden sein. In der logopädischen Therapie schaffen wir eine sichere Umgebung für das Sprechen, um Kindern die Chance zu geben, Sprache als etwas Positives zu erleben.

Sprachentwicklungsverzögerung tritt auf, wenn ein Kind mit 24 Monaten weniger als 50 Wörter spricht. Wenn das Kind in anderen Bereichen der Entwicklung altersgerecht ist, wird es als „Late Talker“ bezeichnet. Wir beraten die Eltern, wie sie die Sprachentwicklung ihres Kindes im Alltag fördern können und planen eine spezifische Behandlung. Wenn das Kind den Rückstand nicht bis zum 36. Lebensmonat aufholt, spricht man von einer Sprachentwicklungsstörung. Bei Mehrsprachigkeit kann eine Indikation für die Logopädie gegeben sein, wenn die Einschränkungen in der Muttersprache bestehen. Eine Sprachentwicklungsstörung kann das Sprachverständnis, den Wortschatz und die Grammatik betreffen. Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder Behinderungen sind oft auch von einer Sprachentwicklungsstörung betroffen.

Bei einer verbalen Entwicklungsdyspraxie können Kinder Bewegungen für das Sprechen nicht zielgerichtet planen, koordinieren und ausführen. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf ihre Kognition, Sprachverarbeitung, Sprachsystem oder Sprechorgane. Symptome sind unterschiedliche Aussprachefehler für dasselbe Wort und Schwierigkeiten bei der Aussprache längerer Wörter. In der logopädischen Therapie werden die Übungen auf die betroffenen Laute abgestimmt und eine korrekte Artikulation erarbeitet.

© 2023 Logopädische Praxis Amelie Rabe

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